DIS-TANZEN SOLO
Zeitgenössischer Tanz für zeigenössischen Zirkus
Dank der Förderung des Dachverband Tanz durch das Förderprogramm DIS-TANZEN SOLO konnte ich an der Schnittstelle zwischen zeitgenössischem Tanz und zeitgenössischem Zirkus forschen. In meiner Recherchearbeit ging es darum diese Schnittstelle aufzuheben, so dass die beiden Genres nicht mehr getrennt voneinander existieren, sondern sich gegenseitig verstärken können.
Durch diese Recherche entstand eine Routine die ich in mein tägliches Training integrieren konnte.
In den folgenden Videos sind verschiedene Umsetzungen der Verbindung von Tanz und Akrobatik zu sehen.
Übungen
Unter diesem Reiter habe ich die für mich wichtigsten Übungen zur Verbesserung meiner tänzerischen und choreografischen Fähigkeiten zusammengestellt und ausgeführt.
Contemporary dance for contamporary circus
Thanks to funding from the Dachverband Tanz through the DIS-TANZEN SOLO funding programme, I was able to research the transition between contemporary dance and contemporary circus. My research was about removing this transition so that the two genres no longer exist separately, but can reinforce each other.
Through this research, a routine emerged that I was able to integrate into my daily training.
In the following videos you can see different implementations of the connection between dance and acrobatics.
Exercises
I have compiled and explained the exercises that are most important to me in order to improve my dancing and choreographic skills.
This sequence emerged from the music. I thought of the cello, of the fingers dancing across the bridge, of the bow striking the strings. I tried to express these images in my head through dance and acrobatics. I tried to find a flowing entrance and exit into the one-armed handstand that matched the music, so as not to interrupt the flow of the melody.
Diese Sequenz ist aus der Musik entstanden. Ich dachte an das Cello, an die Finger, die über den Steg tanzen, an den Bogen, der über die Saiten streicht. Ich habe versucht, diese Bilder in meinem Kopf durch Tanz und Akrobatik auszudrücken. Ich versuchte, einen fließenden, zur Musik passenden Ein- und Ausgang in den einarmigen Handstand zu finden, um den Fluss der Melodie nicht zu unterbrechen.
This short choreography, in contrast to the other videos, was created solely out of the interest in creating an exciting and flowing connection between dance and acrobatics. I wanted to find dynamic entrances and exits for the handstand.
Diese kurze Choreographie entstand im Gegensatz zu den anderen Videos alleinig aus dem Interesse heraus, eine spannende und fließende Verbindung zwischen Tanz und Akrobatik zu schaffen. Ich wollte dynamische Ein- und Ausgänge für die Handstandartistik finden.
This short choreography is about handing off a heavy responsibility, the lightness that follows and the question of whether you have made the right decision. The weight of the responsibility is represented at the beginning by the pull down, the decision making by the pirouette and the point of handing off is the placing of my hand and foot on the floor after the jump. The lightness afterwards is represented by the munchmills. The sudden look back describes the question of whether the decision was right.
In dieser kurzen Choreographie geht es um das Abgeben einer schweren Verantwortung, die darauffolgende Leichtigkeit und die Frage, ob man die richtige Entscheidung getroffen hat. Die Last der Verantwortung wird am Anfang durch das Runterziehen dargestellt, die Entscheidungsfindung durch die Pirouette und der Punkt des Abgebens ist das Platzieren meiner Hand und meines Fußes auf den Boden nach dem Sprung. Die Leichtigkeit danach wird durch die Munchmills dargestellt. Der plötzliche Blick zurück beschreibt die Frage, ob die Entscheidung richtig war.
This short sequence is about consciously noticing, enjoying, exploring and releasing a flashing positive thought. For this, I had to choose a quick, lightning-like entry into the one-arm handstand. For the release of the thought, I wanted to choose a gentle sequence of movements.
In dieser kurzen Sequenz geht es darum, einen aufblitzenden positiven Gedanken bewusst wahrzunehmen, zu genießen, zu erforschen und wieder loszulassen. Dafür musste ich einen schnellen, blitzartigen Eingang in den einarmigen Handstand wählen. Für das loslassen des Gankens wollte ich eine sanfte Bewegungsfolge wählen.
In this short video, I describe my being overwhelmed by all the negative news that comes at you via the press, social media, but also in personal conversations, my resulting emotional overload and the attempt to find my way back into everyday life.
In diesem kurzen Video beschreibe ich meine Überwältigung von all den negativen Nachrichten, die über die Presse, die sozialen Medien, aber auch in persönlichen Gesprächen auf einen einprasseln, meine daraus resultierende emotionale Überforderung und den Versuch, wieder in den Alltag zurückzufinden
Im Folgenden werde ich 5 verschiedene Methoden vorstellen, die meine Bewegungsqualität und mein choreographisches Denken verbessert haben.
Methode 1:
Bei der ersten Methode legt man den Fokus auf einzelnen Körperteile. Man steht gelockert im schulterbreiten Stand. Man beginnt bei den Füßen. Konzentriere dich auf die Bewegungsmöglichkeiten deines Fußes. Versuche jede Richtung und jede mögliche Bewegung auszuführen. Anschließend wandert der Fokus weiter zum nächsten Gelenk bis du letztendlich beim Kopf angelangt bist. Bei der Wirbelsäule benutze ich als Angriffspunkt den Bauchnabel, Schwerpunkt (Unter dem Brustbein) und das Brustbein. Diese Übung ist hervorragend um die Wahrnehmung und Koordination jedes Körperteil zu verbessern.
In the following I will present 5 different methods that have improved my movement quality and choreographic thinking.
Method 1:
In the first method, you focus on individual body parts. You stand relaxed in a shoulder-width stance. Start with the feet. Concentrate on the possible movements of your foot. Try to perform every direction and every possible movement. Take as much time as you want. Then the focus moves on to the next joint until you finally reach the head. For the spine, I use the belly button, centre of gravity (under the breastbone) and the sternum as the point of attack. This exercise is excellent for improving awareness of each part of the body. In addition, this method is great for getting started in dancing because you are moving your whole body.
Method 2
The second method is very similar to the first. The difference is that I now pick a body point or joint that dictates the direction of movement. The rest of the body follows the direction of this focal point.
In the video, my focus point is on the right elbow.
This exercise improves the perception of directions of movement and structural connections of the body.
You can add different elements to this exercise. For example, you can imagine that two points of the body are connected with a tension spring/fixed rod/rubber band. Or you can imagine doing this exercise in another medium like honey or water. This leads to other very interesting movements.
Methode 2
Die zweite Methode ist sehr ähnlich zur ersten. Der Unterschied liegt darin, dass ich mir jetzt einen Körperpunkt oder Gelenk herausnehme, welches die Bewegungsrichtung vorgibt. Der restliche Körper folgt den Richtungsvorgaben dieses Fokuspunktes.
Im Video liegt mein Fokuspunkt auf dem rechten Ellbogen. Diese Übung verbessert die Wahrnehmung von Bewegungsrichtungen und Strukturverbindungen des Körpers.
Man kann zu dieser Übung noch verschiedene Elemente hinzufügen. Beispielsweise kann man sich vorstellen, dass zwei Körperpunkte mit einer Zugfeder/festen Stange/Gummiband verbunden sind. Oder man stellt sich vor man vollzieht dies Übung in einem anderen Medium wie Honig oder Wasser. Dies führt zu weiteren sehr Interessanten Bewegungen.
Method 3
Going with the touch (partner exercise)
In this exercise there is a passive and an active part. The active partner touches the passive partner on any part of the body. The touch determines the direction and intensity of the movement. The passive partner tries to follow this direction as exactly as possible.
This exercise and especially the extensions are excellent methods not only to improve one's own body perception and movement transmission (direction and intensity of movement transmission) but also to better understand the partner's movements and intentions.
Extension: Together with your partner you determine the movement leader and a point of contact between your bodies. Determine the point of contact and try to maintain contact. The partner gives the movements through pressure.
Variation 1: Do not use pressure but try to follow the movements without losing contact.
Variation 2: Hold against the pressure.
Variation 3: Offer the partner a possibility to release his weight on you (lift). Move under the partner's centre of gravity. Good for partner acrobats.
Methode 3
Mit der Berührung mitgehen (Partnerübung)
Bei dieser Übung gibt einen passiven und einen aktiven Part. Der aktive Partner berührt den passiven Partner an einer beliebigen Körperstelle. Die Berührung gibt dabei eine Bewegungsrichtung und auch die Intensität vor. Der passive Partner versucht dieser Vorgabe so exakt wie möglich zu folgen.
Diese Übung und vor allem die Erweiterungen sind hervorragende Methoden nicht nur um die eigene Körperwahrnehmung und Bewegungsübertragung ( Vorgabe und Intensität der Bewegungsübertragung) zu verbessern sondern auch um Bewegungen, Intentionen vom Partner besser verstehen zu lernen.
Erweiterung: Zusammen mit eurem Partner legt ihr den Bewegungsführenden und eine Berührungsstelle eurer Körper fest. Kontaktpunkt festlegen und versuchen den Kontakt zu halten. Der Partner gibt die Bewegungen durch druck vor.
Variation1: nicht durch Druck sondern versuchen den Bewegungen zu folgen ohne den Kontakt zu verlieren.
Variation 2: Gegen den Druck halten.
Variation 3: Dem Partner eine Möglichkeit bieten sein Gewicht an dich abzugeben (Lift). Unter den Schwerpunkt des Partners bewegen. Gut für Partnerakrobaten.
Methode 4
Partnering
Versuchen den Raum zwischen Gliedmaßen und Körper mit eigenem Körper einzunehmen. Jede Bewegung öffnet einen Raum. Beide Partner_innen versuchen simultan den beim PartnerIn entstehenden Raum mit einem Teil oder auch dem gesamten Körper zu `füllen`. Diese Übung hat einen positiven Einfluss auf die Achtsamkeit und Aufmerksamkeit zwischen Tänzern_innen/Akrobaten_innen. Dies kann einen positiven Einfluss auf die Zusammenarbeit zwischen Tänzern_innen/Akrobaten_innen ausüben, da man lernt die Bewegungen des Partners besser wahrzunehmen. Zusätzlich bekommt man einen neuen Ansatz über Bewegungsmotivation, Bewegungsinitiierung, Bewegungen an sich, ob von einem selbst oder dem PartnerIn, nachzudenken.
Methode 5
Andere Realität
Die fünfte Methode eignet sich hervorragend zum lernen für das Übertragen von Emotionen in ein Stück und kann auch eine große Erleichterung beim Merken von Choreographien sein.
Die Idee ist es sich eine reale Tätigkeit vorzustellen und diese auf das Tanzen zu übertragen. Dabei darf man gerne die Realität abändern. Für diese Übung habe ich folgendes Beispielvideo erstellt:
Für das Beispielvideo habe ich ein einfaches Thema aus dem Alltag gewählt. Ich verstaue meine Socken in meiner Schublade und will meine Wäsche für den Tag aus dem Schrank holen. In meiner Realität befindet sich die Sockenschublade oben in meine Zimmer und ist schlangenförmig. Zudem befindet sich die Öffnung unten. Meine Schranktür muss man zunächst kreisförmig bewegen um sie anschließend noch oben wie ein Tor zu öffnen.